Wenn wir von Veränderung reden, reden wir vor allem von Menschen, die sich im Unternehmen verändern wollen oder müssen. Sobald aber reale Menschen ins Spiel kommen, kommt auch die reale, persönliche Kommunikation dazu. Aller Digitalisierung zum Trotz und in aller Ehre: Gerade in Veränderungsphasen braucht es Menschen, die kommunizieren können – und es auch tun!
«Digitale Transformation» bedeutet «Veränderung». Die ewig ungelöste Frage danach, was zuerst da war – Huhn oder Ei – bleibt natürlich auch hier bestehen: Verändert sich das Unternehmen, weil die Digitalisierung immer schneller verläuft? Oder digitalisieren wir laufend mehr, weil sich die Welt und die Unternehmen weiter verändern?
Man kann es drehen und wenden, wie man will – sicher ist eines: Es besteht in jedem Fall ein direkter Zusammenhang! Und am Ende des Tages ist es im Grunde genommen irrelevant, was Ursache und was Wirkung ist. Denn die Wirkung ihrerseits ist ebenfalls wieder Ursache für die nächste Veränderung.
Selbstverständlich kann digitale Information, in welcher Ausprägung und Ausführung auch immer, wertvolle Dienste leisten. Aber wer meint, ein tolles Video, das alle auf ihrem Smartphone betrachten können und in dem in den schönsten Farben dargestellt wird, wie das Unternehmen den Markt der Zukunft erobert, sei Motivation genug, täuscht sich.
Ein solches Video kann helfen, zu mobilisieren, zu sensibilisieren oder – von mir aus – auch gute Laune verbreiten. Aber sobald Change-Prozesse in das Leben echter Menschen eingreifen, braucht es Führungskräfte, die sich hinstellen, die Fragen beantworten, greifbar und erreichbar sind, erklären, verstehen, zuhören.
Kein Programmierer weiß von vorneherein, welche menschlichen FAQ’s tatsächlich im Prozess entstehen. Kein Avatar hat die Fähigkeit, Emotionen wie Ängste zu spüren und Hoffnung wahrhaftig zu verbreiten.
«Change-Kommunikation ist Chefsache!» ist eine Grundregel, die in Zeiten der höchsten Digitalisierung wichtiger denn je wird. «Gerade stehen» kann weder an eine Kommunikationsabteilung noch an ein Programm, ein Video oder ein e-Learning-Modul delegiert werden. Offenheit, Klarheit und ein hohes Maß an Sensibilität in der Kommunikation sind Kriterien, die schlussendlich in großen Teilen darüber entscheiden, ob ein Change-Prozess und in dessen Kern auch die Fortschritte in der Digitalen Transformation erfolgreich verlaufen – für ein Unternehmen und die Menschen.