Funktionierende Kommunikation ist unersetzlich! Und: Sie wird es immer bleiben! Auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung ist die Rolle der Kommunikation unstreitbar. Obgleich oftmals unterschätzt…
Ein Schwenk in die Vergangenheit zum wohl größten Unglück in der Geschichte der Raumfahrt, dem Challenger-Unglück im Jahr 1981: Ein Ingenieur hatte bemerkt, dass ein Dichtungsring nicht passte und meldete das. Aber niemand hörte zu oder man nahm die Aussagen nicht für wichtig genug. Der Start wurde nicht verschoben. Nach jahrelangen Untersuchungen bestätigte sich der Dichtungsring als bewiesene und klare Ursache der Explosion 73 Sekunden nach dem Start. Eine verheerende Katastrophe, ausgelöst durch eine Kommunikationspanne.
Die Challenger war leider kein Einzelfall, obgleich wegen des Ausmaßes an Zerstörung und der Bedeutung für die Raumfahrt besonders herausstechend. Kommunikation hat also nicht nur eine Schlüsselwirkung für Erfolg inne. Nein, im Umkehrschluss birgt mangelnde Kommunikation auch das Risiko zu Problemen, Krisen oder gar Katastrophen in sich. Über drei viertel aller Flugunfälle haben ihren Ursprung in falscher, mangelnder oder unklarer Kommunikation. Das ist gruselig, aber wahr…!
Dabei ist Kommunizieren im Grunde gar nicht schwer. Letztlich geht es in der Kommunikation – wie in einer Beziehung auch – immer um ein ständiges Kennenlernen und Angleichen. Und dabei ist es nun mal elementar zu wissen, wer wir selbst sind. Was unsere eigene Kultur prägt und ausmacht und eben wie unsere Sprache aussieht und funktioniert. Das ist wichtig, um dann den anderen kennenlernen, Unterschiede feststellen und sie akzeptieren zu können. Aber auch, um Gemeinsamkeiten zu sehen und diese zu betonen.
Am Gemeinsamen können und müssen wir arbeiten, damit wir uns im Gespräch verstehen, statt aneinander vorbeizureden. Denn das passiert leider viel zu häufig und kann (siehe oben) fatale Folgen haben. Niemand soll sich dabei aber verbiegen oder zwingend so verhalten, wie der jeweils andere. Es geht „schlicht“ darum, den anderen zu verstehen. In seinen Anliegen, seiner Artikulation, seiner Zielsetzung, seinen Werten, seiner Haltung. Das bringt uns einen großen kommunikativen Schritt nach vorne.
Ein kurzer Ausflug in die jüngere Weltgeschichte: Wie hätte sich wohl die Bürgerrechtsbewegung in den US-Südstaaten ohne die großen Worte und Reden des Aktivisten Martin Luther King entwickelt? „I have a dream“ ist hier wohl sicher nur das bekannteste unter vielen. Ebenso Reagans „Mr. Gorbatschow, tear down this wall“ als Aufforderung zur Wiedervereinigung Deutschlands. Obamas „Yes, we can“ als optimistischer Blick in Amerikas Zukunft. Oder acht Jahre später, das für viele eher negativ behaftete „Make America great again“ von Barack Obamas Nachfolger im Weißen Haus Donald Trump. Worte und Aussagen, die – alle auf ihre Weise – etwas Großes bewirkt haben.
Dass Kommunikation dabei noch nie einfach war, ist unbestritten. Und sie wird im Zeitalter der Digitalisierung nochmals anspruchs- und bedeutungsvoller. Denn nur vom Menschen gesprochene Worte lösen beim Gegenüber Emotionen aus. Nicht zuletzt darum, weil sie eben von einem Menschen stammen und weil er eben gerade nicht mit dem Maßstab der absoluten Korrektheit Worte produziert. Genau deshalb ist es an der Zeit, unsere menschliche, gesprochene Kommunikation aufleben zu lassen. Und dabei für heute und morgen aus den Erfahrungen von gestern zu lernen.